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Friday, January 31, 2014

Die Seite ist im Aufbau!

Der ehemalige Nagai KAMi News Blog bekommt einen neuen Anstrich und der Inhalt aus der ehemaligen Nagai KAMi Homepage (zu finden unter den Tabs), sowie aus dem Longhairedatheart Blog werden uebertragen.

Artikel und Contributions von Mitgliedern sollen auch weiter ein Teil des Blogs sein (Als normale Blogeintraege gelistet).

Im Grunde findet man dann hier alles rund um Nagai KAMi. 


Bis dahin bitte ich um etwas Geduld. Wir suchen gerade nach einem ansprechendem und vor allem funtionalem, modernen Template, damit so eine grosse Seite auch einfach zu navigieren ist.





Monday, November 15, 2010

Fortsetzung: Die Vielzahl der gängigen Farbbehandlungen - Blondierungen


3.5) Blondierung

Blondierungen gibt es auch unter den Namen „Bleaching“ und „Aufheller“ zu kaufen. Auch Blondierungen bestehen aus zwei Komponenten, die kurz vor der Anwendung gemischt werden müssen: Meistens aus einem weißen oder blau- violetten Pulver oder Granulat und aus einem Oxidationsmittel. Einige Firmen bieten auch Pasten anstatt eines Pulvers an.

Eine Blondierung ist keine starke Hellerfärbung. Während Hellerfärbungen Pigmente im Haar abbauen, gleichzeitig aber auch neue Farbstoffe zuführen, beschränkt sich die Blondierung darauf, nur Pigmente abzubauen. Die meisten Blondierpräparate enthalten auch blau-violette Farbstoffe, die einem Gelbstich vorbeugen sollen, allerdings sind diese nur ein kleines Extra, da meistens kühle Blondtöne ohne Gelbstich erreicht werden sollen. Die eigentliche Aufgabe der Blondierung besteht aber nicht in der Änderung der Farbrichtung, sondern ausschließlich in der Veränderung der Farbtiefe: eine Blondierung soll aufhellen.

Besonders häufig benutzt man Blondierungen für partielle Anwendungen (Strähnen), selten werden die kompletten Haare blondiert, da eine Blondierung eine Strapaze für die Haare und die Kopfhaut bedeutet.

Es gibt Blondierpräparate, die ausschließlich zum Strähnen der Haare vorgesehen sind. Diese sollten nicht mit der Kopfhaut in Kontakt kommen, da sie besonders stark alkalisch sind und die Haut schädigen können!

Für globale, leichte Aufhellungen kann auch eine Blondierwäsche zubereitet werden.

Sollen farblich behandelte Haare aufgehellt werden, muss auf eine Blondierung zurückgegriffen werden!

Bekannte Blondierpräparate sind „Blondor“ von Wella und „Platinium „ von L’Oreal.

Anwendungsgebiete:

- Globales oder partielles Aufhellen farblich unbehandelter Haare bis zu 7 Tonhöhen,

- Globales oder partielles Aufhellen farblich behandelter Haare bis zu 7 Tonhöhen.

d.h. Blondierungen werden nur benutzt, wenn:

- das Farbziel mit einer Hellerfärbung nicht zu erreichen ist, also 4 Töne heller als die Naturfarbe ist,

- das Farbziel ein deutlich hellerer und kühler Ton ist und die Naturfarbe dunkel und/oder stark rotpigmentiert ist,

- farblich behandelte Haare aufgehellt werden sollen,

- das Farbziel eine sehr leuchtende Farbe ist und die Ausgangsfarbe so hell wie möglich sein soll.

Wirkung:

Bei einer Blondierung entscheidend sind das Oxidationsmittel und die Alkalisierungsmittel.

Als Oxidationsmittel steht auch hier Wasserstoffperoxid in den Stärken 6% - 12% zur Verfügung. Meistens reicht auch eine viel niedrige Konzentration aus, weshalb man auf die Oxidationsmittel der Intensivtönungen ausweichen kann, deren Stärke zwischen 1,9% und 4% liegt.

In den Blondierpulver bzw. -pasten sind häufig auch Oxidationsmittel enthalten, meistens Peroxidsulfate. Dabei handelt es sich um sogenannte „Blondierverstärker“, die in Verbindung mit dem Wasserstoffperoxid einen besonders starken und langandauernden Blondiervorgang ermöglichen. Bei einigen Blondierpräparaten kann der Blondierverstärker auch erst nachträglich dem Blondierbrei zugefügt werden.

Weiterhin sind in den Blondierpulver und –pasten auch Alkalisierungsmittel enthalten.

Dabei handelt es sich meistens um Ammoniak und alkalisch reagierende Salze.

Auch beim Blondiervorgang quillt das Alkalisierungsmittel die Haare stark auf, wodurch das Blondiermittel in das Haar eindringen kann. Dort verbindet sich der Sauerstoff des Oxidationsmittels mit den Pigmenten des Haares (und künstlichen Pigmenten) und baut sie ab bzw. verändert sie so, dass sie ihre Farbe verlieren.

Blau- violette Farbstoffe werden in und kurz unter der Schuppenschicht eingelagert, um einem unerwünschten Gelbstich vorzubeugen. Allerdings ist der tatsächliche Effekt umstritten.

Da es sich bei Blondierungen um stark alkalische Vorgänge handelt, müssen nach dem Ausspülen der Blondierung die Haare wieder „abgesäuert“ werden, d.h. der natürliche pH- Wert muss wiederhergestellt und die Schuppenschicht wieder geschlossen werden. Dazu benutzt man eine Spülung (die meisten Spülungen haben einen pH- Wert im sauren Bereich) oder eine Saure Rinse.

Würde man auf das Absäuern verzichten, könnte es zu Haarschäden kommen oder es könnte eine „schleichende Oxidation“ einsetzen, d.h. die kleinsten Blondierreste in den Haaren würden auch nach dem Ausspülen weiterwirken und die Haare immer heller werden.

Anwendung:

Blondierungen werden erst kurz vor der Anwendung nach Anleitung gemischt, da sie keine Zeit zum Entwickeln brauchen und an Wirkung verlieren, je länger sie unbenutzt an der Luft stehen. Das Mischverhältnis ist bei den meisten Produkten variabel, als Richtlinie dient das Verhältnis 1:1, d.h. Blondierpulver bzw. –paste und Oxidationsmittel werden zu gleichen Teilen zu einem streichfähigen Brei gemischt. Der Anteil des Oxidationsmittels kann aber auch problemlos auf das Dreifache erhöht werden, wenn eine flüssigere Konsistenz gewünscht ist. Es ist auch wichtig, beide Komponenten gründlich miteinander zu vermischen.

Eine Blondierwäsche für eine globale, leichte Aufhellung wird in folgendem Verhältnis angemischt: 30 ml Oxidationsmittel + 30 Gramm Blondierpulver bzw –paste + 60 ml warmes Wasser + 5 ml Shampoo.

Auf jeden Fall sollten Handschuhe getragen werden, da eine Blondierung auch die Haut angreifen kann.

Auch Blondierungen werden mit dem Pinsel zuerst dort aufgetragen, wo die Aufhellung am stärksten sein soll. Bei Ansatzblondierungen und Ansatzsträhnen wird nur der Ansatz mit dem Blondierbrei eingestrichen. Die Haare sollten vor der Anwendung trocken und sauber sein. Um die Kopfhaut zu schonen, sollte die letzte Haarwäsche mind. einen halben Tag zurückliegen.

Eine Blondierwäsche wird auf die gleichmäßig angefeuchteten Haare aufgetragen und vorsichtig eingearbeitet. Dazu kann ein kleines Schwämmchen benutzt werden.

Die Einwirkzeit hängt von der Ausgangsfarbe, der Zielfarbe und dem Haarzustand ab. Zwischen 5 min. (Blondierwäsche) und 90 min. ist alles möglich.

Anschließend wird die Blondierung mit kühlem Wasser ausgespült. Auf Shampoo sollte man verzichten, eine Spülung oder Saure Rinse ist allerdings Pflicht!

Haltbarkeit:

Eine Blondierung ist dauerhaft, da im Haar Pigmente abgebaut wurden und diese sich nicht wieder neu bilden. Verändert sich bei blondierten Haaren die Farbrichtung („Vergilben“) kann es daran liegen, dass sich Ablagerungen auf den Haaren befinden. Hier hilft eine gründliche Reinigung.

Schädigung der Haare:

Blondierungen schädigen aufgrund ihrer Wirkungsweise die Haare immer spürbar und je höher die Konzentration des Wasserstoffperoxids und je länger die Einwirkzeit ist, desto stärker ist die Schädigung. Deshalb sollte immer ein möglichst schwaches Oxidationsmittel benutzt werden.

Blondierungen strapazieren die Haare meistens relativ stark und können die Haare regelrecht auslaugen. Im schlimmsten Fall dehnen sich die Haare im nassen Zustand wie Kaugummi und reißen ab.

Einen deutlich erhöhten Bedarf an Feuchtigkeit und Proteinen weisen nahezu alle blondierten Haare auf!


Sunday, November 14, 2010

Fortsetzung: Die Vielzahl der gängigen Farbbehandlungen - Hellerfärbungen

4.3 ) Hellerfärbung

Hellerfärbungen sind ein Sonderfall der Färbungen. Aufhellen kann auch jede andere Färbung, allerdings nur um ca. 2 Tonhöhen. Möchte man eine stärkere Aufhellung, braucht man eine Hellerfärbung. Diese kann farblich unbehandelte Haare bis zu 5 Tonhöhen aufhellen. Auch dieses Produkt besteht aus zwei Komponenten, die kurz vor der Anwendung gemischt werden müssen: Der Farbcreme (in einer Tube) und dem Oxidationsmittel.

Bekannte Hellerfärbungen sind „Koleston Special Blonde“ von Wella, „Majiblond“ von L’Oreal.

Anwendungsgebiete:

- Aufhellen ungefärbter Haare bis ca. 5 Tonhöhen,

- Farbrichtung und Farbtiefe in einem Durchgang ändern.

Wirkung:

Eine Hellerfärbung enthält wenig Fertigfarbstoffe und hauptsächlich Oxidationsfarbstoffe, außerdem hat sie die Aufgabe, die natürlichen Pigmente möglichst stark abzubauen.

Deshalb muss die Farbcreme mit einem Oxidationsmittel gemischt werden, das eine Stärke von 9% bis 12% aufweist.

Außerdem enthält eine Hellerfärbung ein Alkalisierungsmittel, das benötigt wird, um die Schuppenschicht zu öffnen. Das Alkalisierungsmittel einer Hellerfärbung ist weniger flüchtig als das einer Färbung, denn die Alkalität muss bei einer Hellerfärbung über einen längeren Zeitraum möglichst hoch sein.

Aufgrund ihres Oxidationswertes über 6% und ihrer im Vergleich zur Färbung stärkeren Alkalität kann die Hellerfärbung besser natürliche Pigmente aufhellen. Zudem werden die Haare durch den hohen Alkaliwert stark aufgequollen, wodurch die Hellerfärbung in den tieferen Bereichen des Haares wirken kann und die Oxidation über längere Zeit möglich ist.

Je höher der Oxidationswert ist, desto stärker ist auch die Aufhellung, da diese den Großteil des Oxidationsmittels benötigt. Dabei verbindet sich der Sauerstoff des Oxidationsmittels mit den natürlichen Pigmenten und baut diese ab bzw. verändert sie so, dass sie ihre Farbe verlieren.

Das restliche Oxidationsmittel wird, wie bei der Färbung, für die Bildung der Oxidationsfarbstoffe gebraucht, denn im Gegensatz zu einer Blondierung sollen nicht nur natürliche Pigmente im Haar abgebaut werden, sondern es soll auch eine Veränderung der Farbrichtung stattfinden. Meistens soll ein Gelbstich vermieden werden und deshalb wird es auch hier den Oxidationsfarbstoffen ermöglicht, in das Haar einzudringen, wo sie mit Hilfe des Oxidationsmittels ausgebildet werden. Dadurch entstehen künstliche Farbpigmente, die chemisch mit dem Haarkeratin verbunden werden. Anders als die Fertigfarbstoffe befinden sich diese Pigmente also im Inneren des Haares und sind fest mit ihm verankert. Deshalb sind sie auch bei gesunden Haaren nicht auswaschbar. Wenn hellergefärbte Haare ihre Farbrichtung leicht ändern, geschieht das, weil auch die Hellerfärbung einen Anteil Fertigfarbstoffe enthält, die ausgewaschen werden.

Da es sich bei Hellerfärbungen um alkalische Farbbehandlungen handelt, müssen nach dem Ausspülen der Hellerfärbung die Haare wieder „abgesäuert“ werden, d.h. der natürliche pH- Wert muss wiederhergestellt und die Schuppenschicht wieder geschlossen werden. Dazu benutzt man eine Spülung (die meisten Spülungen haben einen pH- Wert im sauren Bereich) oder eine Saure Rinse.

Würde man auf das Absäuern verzichten, könnte es zu Haarschäden kommen oder es würde eine schleichende Oxidation einsetzen, d.h. der Farbbrei würden auch nach dem Ausspülen noch langsam weiterwirken und die Haarfarbe verändern.

Anwendung:

Hellerfärbungen werden kurz vor der Anwendung nach Packungsanleitung gemischt. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, sollte man sich an das Mischungsverhältnis halten! Meistens braucht man die doppelte Menge des Oxidationsmittels. Es ist auch wichtig, beide Komponenten gründlich miteinander zu vermischen.

Man sollte man zum Auftragen Handschuhe tragen, denn der entwickelte Farbbrei färbt auch die Haut und kann sie auch angreifen.

Die Hellerfärbung wird mit einem Pinsel auf die sauberen trockenen Haare aufgetragen. Um die Kopfhaut weniger zu reizen, sollte die letzte Haarwäsche mind. einen halben Tag zurückliegen.

Grundsätzlich sollte die Hellerfärbung zuerst dort aufgetragen werden, wo die Farbveränderung am größten ist. Das ist bei einer Ansatzfärbung der Hinterkopf.

Der Farbbrei muss sehr dick und gleichmäßig aufgetragen werden, um eine gleichmäßige Aufhellung zu gewährleisten. Die Einwirkzeit beträgt mind. 30 min. und max. 60 min.

Anschließend wird mit Wasser ausgespült. Auf Shampoo sollte man verzichten, eine Spülung oder Saure Rinse ist allerdings Pflicht!

Haltbarkeit:

Eine Hellerfärbung ist dauerhaft, da im Haar Pigmente abgebaut wurden und diese sich nicht wieder neu bilden. Verändert sich bei hellergefärbten Haaren die Farbrichtung („Vergilben“) kann es daran liegen, dass sich die wenigen Fertigfarbstoffe ausgewaschen haben oder sich Ablagerungen auf den Haaren befinden. Hier helfen direktziehende Tönungen bzw. eine gründliche Reinigung.

Schädigung der Haare:

Hellerfärbungen schädigen aufgrund ihrer Wirkungsweise die Haare immer und je höher die Konzentration des Wasserstoffperoxids ist, desto stärker schädigen sie die Haare. Deshalb sollte immer ein möglichst schwaches Oxidationsmittel benutzt werden.

Die Hellerfärbung strapaziert die Haare stärker als eine Färbung und hellergefärbte Haare brauchen viel Feuchtigkeit und oft auch Proteine!


Saturday, November 13, 2010

Fortsetzung: Die Vielzahl der gängigen Farbbehandlungen - Färbungen


3.3 ) Färbung

Die klassische Färbung ist auch unter den Namen „Oxidationshaarfarbe“, „Haarfarbe“ oder auch „Coloration“ erhältlich.

Färbungen bestehen aus zwei Komponenten, die kurz vor der Anwendung gemischt werden: Der Farbcreme (in einer Tube) und dem Oxidationsmittel.

Man kann beides einzeln kaufen oder auch als komplettes Set. Bekannte Färbungen sind zum Beispiel „Koleston“ von Wella, „Topchic“ von Goldwell, „Majirel“ von L’Oreal und „Nutrisse“ von Garnier.

Anwendungsgebiete:

- leichte und kräftigere Veränderungen der Farbrichtung, zum Beispiel ein intensiver Rotton auf dunkelblondem Haar,

- Abdeckung eines Weißanteils bis 100 %,

- Beliebig starkes Abdunkeln gefärbter und ungefärbter Haare,

- Aufhellen ungefärbter Haare um ca. 2 Tonhöhen,

- Farbrichtung und Farbtiefe in einem Durchgang ändern.

Wirkung:

Eine Färbung enthält, anders als eine direktziehende Tönung, wenig Fertigfarbstoffe und hauptsächlich Oxidationsfarbstoffe.

Deshalb muss die Farbcreme mit einem Oxidationsmittel gemischt werden, das eine Stärke von 6% bis 12% aufweist. In Ausnahmefällen reichen auch 3% oder sogar 1,9% (Pastellcoloration).

Außerdem enthält eine Färbung Alkalisierungsmittel, das benötigt wird, um die Schuppenschicht zu öffnen. So wird es den Oxidationsfarbstoffen ermöglicht, in das Haar einzudringen, wo sie mit Hilfe des Oxidationsmittels ausgebildet werden. Dadurch entstehen künstliche Farbpigmente, die chemisch mit dem Haarkeratin verbunden werden. Anders als die Fertigfarbstoffe befinden sich diese Pigmente also im Inneren des Haares und sind fest mit ihm verankert. Deshalb sind sie auch bei gesunden Haaren nicht auswaschbar. Wenn eine Färbung verblasst, geschieht das, weil sie auch einen Anteil Fertigfarbstoffe enthält, die ausgewaschen werden.

Zudem kann eine Färbung aufgrund ihres Oxidationswertes über 3% und ihrer im Vergleich zur Intensivtönung stärkeren Alkalität auch natürliche Pigmente aufhellen, indem der Sauerstoff des Oxidationsmittels sich mit den natürlichen Pigmenten verbindet und diese abbaut bzw. so verändert, dass sie ihre Farbe verlieren. Je höher der Oxidationswert ist, desto stärker ist die Aufhellung, da diese den Großteil des Oxidationsmittels benötigt. Das restliche Oxidationsmittel wird hauptsächlich, wie bei der Intensivtönung, für die Bildung der Oxidationsfarbstoffe gebraucht.

Allerdings bleibt immer ein kleiner Überschuss an Oxidationsmittel zurück, der eine besondere Aufgabe erfüllt: Er baut einen Teil der eben erst gebildeten Farbstoffe wieder ab. So wird verhindert, dass die Färbung zu dunkel ausfällt („absackt“), was besonders bei häufigem Färben passieren könnte, wenn sich immer mehr Farbstoffe im Haar ansammeln würden. Das Absacken kann allerdings nicht komplett verhindert werden.

Der Alkaliwert des Farbbreis sinkt bei einer Färbung schnell ab, wodurch zwar eine größtmögliche Schonung der Haare erreicht wird, allerdings ist dadurch auch nur in den ersten 10 – 15 min. eine Aufhellung der Haare gewährleistet. Wer eine stärkere Aufhellung möchte, muss zu einer Hellerfärbung greifen.

Da es sich bei Färbungen um alkalische Farbbehandlungen handelt, müssen nach dem Ausspülen der Färbung die Haare wieder „abgesäuert“ werden, d.h. der natürliche pH- Wert muss wiederhergestellt und die Schuppenschicht wieder geschlossen werden. Dazu benutzt man eine Spülung (die meisten Spülungen haben einen pH- Wert im sauren Bereich) oder eine Saure Rinse.

Würde man auf das Absäuern verzichten, könnte es zu Haarschäden kommen oder die Färbung würde schnell verblassen bzw. sich um Teil schnell auswaschen.

Anwendung:

Färbungen werden vor der Anwendung nach Packungsanleitung gemischt. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, sollte man sich an das Mischungsverhältnis halten! Meistens braucht man von beiden Komponenten die gleiche Menge oder die 1,5fache Menge des Oxidationsmittels. Es ist auch wichtig, beide Komponenten gründlich miteinander zu vermischen.

Der Farbbrei hat noch nicht die Farbe, in der er das Haar färbt! Dennoch sollte man zum Auftragen Handschuhe tragen, denn der entwickelte Farbbrei färbt auch die Haut und kann sie auch angreifen.

Die Färbung wird mit einem Pinsel auf die sauberen trockenen Haare aufgetragen. Um die Kopfhaut weniger zu reizen, sollte die letzte Haarwäsche mind. einen halben Tag zurückliegen.

Grundsätzlich sollte die Färbung zuerst dort aufgetragen werden, wo die Farbveränderung am größten ist. Das kann der Ansatz sein, aber auch ausgewaschene Spitzen.

Die Färbung sollte 30 - 45 min. einwirken. Bei sehr strapazierten, hellen Haaren kann die Einwirkzeit auf 10 min. verkürzt werden.

Anschließend wird mit Wasser ausgespült. Auf Shampoo sollte man verzichten, eine Spülung oder Saure Rinse ist allerdings Pflicht!

Haltbarkeit:

Eine Färbung wäscht sich nicht aus. Sie kann zwar an Leuchtkraft verlieren und verblassen, aber zur Naturhaarfarbe kommt man von alleine nicht wieder zurück.

Außerdem können auch Färbungen bei wiederholter Anwendung auf dunkler gefärbten Partien leicht „abzusacken“, d.h. dunkler ausfallen. Möchte man seinen Ansatz dunkel nachfärben, reicht es, den Farbbrei nur die letzten 5 – 10 min. der Gesamteinwirkzeit in die angefeuchteten Längen und Spitzen einzukämmen. So werden die bereits gefärbten Partien auch geschont. Bei heller gefärbten Haaren sollte grundsätzlich nur der Ansatz nachgefärbt werden.

Die Haarstruktur beeinflusst die Haltbarkeit ebenfalls. Bei gesunden, wenig porösen Haaren bleibt eine Färbung länger leuchtend und satt als bei strapazierten, porösen Haaren. Letztere können aufgrund ihrer nicht intakten Schuppenschicht und Struktur die Farbpigmente schlechter halten.

Schädigung der Haare:

Färbungen schädigen aufgrund ihrer Wirkungsweise die Haare immer und je höher die Konzentration des Wasserstoffperoxids ist, desto stärker schädigen sie die Haare. Deshalb sollte immer ein möglichst schwaches Oxidationsmittel benutzt werden.

Gefärbte Haare brauchen viel Feuchtigkeit und oft auch Proteine.

Sunday, November 7, 2010

Fortsetzung: Die Vielzahl der gängigen Farbbehandlungen - Intensivtönungen


3.2) Intensivtönungen

Intensivtönungen haben wenig mit direktziehenden Tönungen gemein. Sie stehen in ihrer Wirkweise der klassischen Färbung viel näher. Auch was die Haarschädigung und ihr Können angeht, ähneln Intensivtönungen eher den Färbungen. Man könnte auch von einer „abgeschwächten Färbung“ sprechen.

Intensivtönungen bestehen aus zwei Komponenten, die kurz vor der Anwendung gemischt werden: Der Farbcreme (in einer Tube) und dem Oxidationsmittel.

Man kann Sets kaufen, die bereits beides in der richtigen Menge enthalten, aber man kann auch beide Komponenten einzeln kaufen. Bekannte Intensivtönungen sind zum Beispiel „Color Touch“ von Wella, „Colorance“ von Goldwell und „Accent“ von Rossmann.

Anwendungsgebiete:

- leichte und kräftigere Veränderungen der Farbrichtung, zum Beispiel ein intensiver Rotton auf dunkelblondem Haar,

- Abdeckung eines Weißanteils bis ca. 50 %,

- Abdunkeln gefärbter und ungefärbter Haare um mehrere Tonhöhen,

- eingeschränktes Aufhellen ungefärbter Haare um ca. 1 Tonhöhe,

- Farbkorrekturen, z.B. Mattieren eines Gelbstichs, Angleichen von größeren Farbunterschieden vom Ansatz zu den Längen usw.

Wirkung:

Eine Intensivtönung ist eine „abgeschwächte Färbung“. Sie enthält, anders als eine direktziehende Tönung, wenig Fertigfarbstoffe und hauptsächlich Oxidationsfarbstoffe.

Deshalb muss die Farbcreme mit einem Oxidationsmittel gemischt werden, das eine Stärke von 1,9% bis maximal 4,5% aufweist.

Außerdem enthält eine Intensivtönung Alkalisierungsmittel, das benötigt wird, um die Schuppenschicht zu öffnen. So wird es den Oxidationsfarbstoffen ermöglicht, in das Haar einzudringen, wo sie mit Hilfe des Oxidationsmittels ausgebildet werden. Dadurch entstehen künstliche Farbpigmente, die chemisch mit dem Haarkeratin verbunden werden. Anders als die Fertigfarbstoffe befinden sich diese Pigmente also im Inneren des Haares und sind fest mit ihm verankert. Deshalb sind sie auch bei gesunden Haaren nicht auswaschbar. Wenn eine Intensivtönung verblasst, geschieht das, weil sie auch einen Anteil Fertigfarbstoffe enthält, die ausgewaschen werden.

Ein Sonderfall bei Intensivtönungen sind leichte Aufhellungen. Dabei verbindet sich der Sauerstoff des Oxidationsmittels mit den natürlichen Pigmenten und baut sie dadurch ab, bzw. verändert sie so, dass sie ihre Färbung verlieren.

Da es sich bei Intensivtönungen um alkalische Farbbehandlungen handelt, müssen nach dem Ausspülen der Intensivtönung die Haare wieder „abgesäuert“ werden, d.h. der natürliche pH- Wert muss wiederhergestellt und die Schuppenschicht wieder geschlossen werden. Dazu benutzt man eine Spülung (die meisten Spülungen haben einen pH- Wert im sauren Bereich) oder eine Saure Rinse.

Würde man auf das Absäuern verzichten, könnte es zu Haarschäden kommen oder die Intensivtönung würde schnell verblassen bzw. sich zum Teil schnell auswaschen.

Anwendung:

Intensivtönungen werden vor der Anwendung nach Packungsanleitung gemischt. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, sollte man sich an das Mischungsverhältnis halten! Meistens braucht man die doppelte Menge des Oxidationsmittels. Es ist auch wichtig, beide Komponenten gründlich miteinander zu vermischen.

Der Tönungsbrei hat noch nicht die Farbe, in der er das Haar tönt! Dennoch sollte man zum Auftragen Handschuhe tragen, denn der entwickelte Tönungsbrei färbt auch die Haut und kann sie auch angreifen.

Die Intensivtönung wird mit einer Applikatorflasche oder mit einem Pinsel auf die gewaschenen, leicht feuchten Haare aufgetragen.

Wenn man eine intensivere Deckkraft möchte oder nur bestimmte Partien tönen möchte (Ansatz, Strähnen,...) kann die Intensivtönung auch auf die sauberen und trockenen Haare aufgetragen werden.

Grundsätzlich sollte die Intensivtönung zuerst dort aufgetragen werden, wo die Farbveränderung am größten ist. Das kann der Ansatz sein, aber auch ausgewaschene Spitzen.

Die Intensivtönung sollte 20 – 30 min. einwirken. Bei sehr strapazierten, hellen Haaren kann die Einwirkzeit auf 10 min. verkürzt werden.

Anschließend wird mit Wasser ausgespült. Auf Shampoo sollte man verzichten, eine Spülung oder Saure Rinse ist allerdings Pflicht!

Haltbarkeit:

Die Haltbarkeit einer Intensivtönung liegt zwischen der einer Färbung und der einer direktziehenden Tönung: Sie verblasst nach und nach, wäscht sich aber nicht komplett aus. Bei kleineren Farbveränderungen sieht man keinen rauswachsenden Ansatz, bei größeren Farbveränderungen entsteht ein Ansatz (Ausnahme: Bei leichter Aufhellung wächst ein Ansatz raus). Die Haltbarkeit wird meistens nicht in Wäschen, sondern in Wochen angegeben und liegt etwa bei 8 Wochen.

Allerdings sollte man bedenken, dass eine Intensivtönung Restpigmente in den Haaren zurücklässt, selbst wenn man sie mit bloßem Auge nicht mehr wahrnimmt. Das kann bei späteren Farbbehandlungen wichtig sein.

Außerdem neigen Intensivtönungen dazu, bei wiederholter Anwendung auf getönten Partien „abzusacken“, d.h. sie fallen dunkler aus. Möchte man seinen Ansatz nachtönen, reicht es, den Farbbrei nur die letzten 5 – 10 min. der Gesamteinwirkzeit in die angefeuchteten Längen und Spitzen einzukämmen, um dort den Farbton aufzufrischen.

Die Haarstruktur beeinflusst die Haltbarkeit ebenfalls. Bei gesunden, wenig porösen Haaren hält eine Intensivtönung länger als bei strapazierten, porösen Haaren. Letztere können aufgrund ihrer nicht intakten Schuppenschicht und Struktur die Farbpigmente schlechter halten.

Schädigung der Haare:

Intensivtönungen schädigen aufgrund ihrer Wirkungsweise die Haare immer. Allerdings ist bei Produkten mit schwachem Oxidationsmittel die Schädigung äußerst leicht und wird bei gesunden Haaren oftmals nicht bemerkt. Zudem verleihen Intensivtönungen Glanz und machen feine Haare meistens griffiger, wodurch die Haare sogar gesünder erscheinen können. Dennoch sind intensivgetönte Haare pflegebedürftiger als unbehandelte Haare und brauchen vermehrt Feuchtigkeit!

Monday, November 1, 2010

Fortsetzung: Die Vielzahl der gängigen Farbbehandlungen - Direktziehende Tönungen


3) Die unterschiedlichen Produkte

3.1) Direktziehende Tönungen

Die einfachste und schnellste Möglichkeit, seine Haarfarbe zu verändern, bieten direktziehende Tönungen. Sie werden auch „Waschtönungen“, „Pflegetönungen“ oder einfach nur „Tönungen“ genannt. Bekannte Produkte sind zum Beispiel „Directions“, „Color Fresh“ von Wella und „Colorance Soft Color“ von Goldwell.

Es gibt sie in flüssiger Form, als Tönungscremes und –gels und als Schaumtönungen. Man erkennt sie daran, dass sie gebrauchsfertig sind und nicht mit einer zweiten Komponente (einem Oxidationsmittel) gemischt werden müssen. Außerdem zeigen die Produkte schon beim Auftragen eine kräftige Farbe (kräftiger als das Tönungsergebnis).

Es handelt sich bei direktziehenden Tönungen um physikalische Tönungsprodukte, da diese Produkte nur Fertigfarbstoffe und keine Oxidationsfarbstoffe enthalten.

Anwendungsgebiete:

- Intensivierung und leichte Änderung der Farbrichtung der Naturhaarfarbe,

- Stärkere Nuancierungen, z.B. mit Directions

- Abdecken weniger weißer Haare,

- Abdunkeln sowohl gefärbter als auch ungefärbter Haare um 1 bis 2 Töne,

- Auffrischen einer ausgewaschenen Haarfarbe,

- Farbkorrektur bei gefärbten Haaren, z.B. einen Gelbstich mattieren,

- Glanz geben.

Wirkung:

Da direktziehende Tönungen ohne ein Oxidationsmittel auskommen, können sie nicht tief ins Haar eindringen, sondern nur an bzw. in der Schuppenschicht wirken.

Diese wurde bei der vorherigen Wäsche aufgequollen, dadurch kann sie die Farbstoffe der Tönung besser aufnehmen.

Entscheidend ist auch die Porosität des Haares. Ein poröses Haar hat eine stärker beschädigte Schuppenschicht, dadurch können mehr Farbstoffe in bzw. knapp unter die Schuppenschicht gelangen. Zudem ist ein poröses Haar stärker negativ geladen als ein weniger poröses Haar. Die positiv geladenen Fertigfarbstoffe werden von porösem Haar somit stärker angezogen als von weniger porösem. Deshalb hält eine direktziehende Tönung auf strapazierten, porösen Haaren besser aus auf gesunden Haaren mit glatter Oberfläche.

Da sich die direktziehende Tönung in der Schuppenschicht anlagert, glättet sie die Oberfläche des Haares. Dadurch kann Licht besser reflektiert werden und die Haare glänzen stärker.

Anwendung:

Direktziehende Tönungen werden auf die gewaschenen, noch feuchten Haare aufgetragen.

Man muss darauf achten, alle Haare zu erwischen und die Tönung sollte nicht zu dünn aufgetragen werden.

Da direktziehende Tönungen sofort färben, sollte man Handschuhe tragen und Farbspritzer gleich wegwischen.

Nach der Einwirkzeit, die wenige Minuten aber auch ein paar Stunden betragen kann, spült man die Tönung mit klarem Wasser aus.

Haltbarkeit:

Die Haltbarkeit direktziehender Tönungen variiert stark.

Abhängig ist sie von der Einwirkzeit und vom Haarzustand. Eine längere Einwirkzeit und poröse Haare verlängern die Haltbarkeit.

Meistens verblasst die Farbe bereits nach 1 – 2 Haarwäschen, ein leichter Reflex kann aber gerade bei blondierten Haaren und grellen Farbtönen nahezu dauerhaft sein.

Die meisten Hersteller geben für ihre Produkte eine Haltbarkeit von 3 – 10 Haarwäschen an.

Schädigung der Haare:

Direktziehende Tönungen schädigen die Haare nicht.

Einige enthalten allerdings viel Alcohol denat., der die Haare austrocknen kann.


Sunday, October 31, 2010

Die Vielzahl der gängigen Farbbehandlungen

1) Einführung

1. 1) Allgemeines

Viele Menschen möchten im Laufe ihres Lebens eine andere Haarfarbe ausprobieren und die Kosmetikindustrie bringt Jahr für Jahr eine Vielzahl an Produkten auf den Markt, um diesem Wunsch entgegenzukommen. Sowohl in der Drogerie als auch beim Friseur sind chemische Färbungen und Tönungen in vielen Farbtönen und unter verschiedenen Namen erhältlich, zum Beispiel als „Coloration“, „Oxidationshaarfarbe“ , „permanente Haarfärbung“, „semi- permanente Haarfarbe“ uvm. Die vielen unterschiedlichen Bezeichnungen sind nicht immer eindeutig und können viel Verwirrung stiften, obwohl die Produkte sich gar nicht so stark voneinander unterscheiden.

Die vielfältigen Namen beschreiben alle Produkte, die ähnlich wirken und aus (mindestens) zwei Komponenten bestehen, die vor der Anwendung gemischt werden müssen:

- die Farbcreme und

- das Oxidationsmittel.

Unterteilen kann man die chemischen Färbungen und Tönungen nach ihrer Wirkung in:

- Intensivtönungen,

- Färbungen,

- Hellerfärbungen.

Hinzu kommen noch die sogenannten

- direktziehenden Tönungen,

die sich von den vorherigen Produkten darin unterscheiden, dass sie nur aus einer gebrauchsfertigen Komponente bestehen und auch anders wirken, weshalb sie auch nicht den chemischen Farbbehandlungen zuzuordnen sind, sondern den physikalischen.

Die Namen der Farbtöne folgen (meistens) einem System aus Nummern oder Nummern und Buchstaben. Bei Drogerieprodukten tragen die Farbtöne auch Phantasienamen wie zum Beispiel „Feuermohn“. Die Namen und auch die Zahlen- Buchstabencodes unterscheiden sich von Marke zu Marke. Es gibt nicht das „Goldblond“ oder die „7/3“. Eine weitere Möglichkeit, seine Haarfarbe zu verändern bieten Blondierpräparate, die als „Blondierung“, „Bleaching“ oder „Aufheller“ bekannt sind. Diese Produkte bestehen ebenfalls aus mindestens zwei Komponenten, wovon eine meistens ein Pulver ist und die andere das Oxidationsmittel. Im Gegensatz zu den oben genannten Produkten gibt es Blondierungen nicht in verschiedenen Farbtönen, das Farbergebnis wird lediglich durch die Ausgangshaarfarbe, die Stärke der Blondierung und der Einwirkzeit bestimmt.


1. 2) Farbtöne

Um zu verstehen, nach welchem System die Farben geordnet werden muss man wissen, dass ein Farbton aus zwei Teilen besteht:

- der Farbtiefe und

- der Farbrichtung.

Die Farbtiefe gibt an, wie dunkel der Farbton ist. Die meisten Marken beschränken sich auf 10 Töne, von Schwarz bis Extra- Lichtblond. Alle Farbtöne, die die gleiche Farbtiefe haben sind gleich hell bzw. dunkel.

Die Farbrichtung gibt an, welche Nuancierung der Farbton hat, d.h. wie groß die Rot-, Gelb- und Blauanteile sind. Die meisten Marken verwenden mindestens 8 Farbrichtungen, die auch kombiniert werden um weitere Farbrichtungen (und somit Farbtöne) zu erzeugen. Die Farbrichtungen tragen Bezeichnungen wie „Gold“, „Kupfer“, „Perl“ , „Asch“ usw. Allerdings sind es alles Mischungen aus Gelb, Rot und Blau.

Farbtiefe und Farbrichtung werden durch eine Nummer oder einen Buchstaben angegeben und durch einen Schrägstrich, einen geraden Strich oder ein Komma getrennt und fast unendlich kombiniert. So findet man bei Wella zum Beispiel den Farbton 7/3, den man mit „Mittelblond- Gold“ „übersetzt“. D.h. der Farbton ist so hell wie ein Mittelblond und gold nuanciert, es handelt sich also um ein mittleres Goldblond. Der Farbton 8/3 ist ein „Hellblond- Gold“, also ebenfalls gold nuanciert, allerdings einen Ton heller als die 7/3.

Der Farbton 7/1 hingegen ist ein „Mittelblond- Asch“, d.h. sie ist genauso hell (bzw. dunkel) wie die 7/3, allerdings aschig nuanciert und nicht gold.


2) Chemische Grundlagen

2.1 ) Farbstoffe

Die Farbstoffe und ihr Anteil in der Farbcreme bestimmen die Farbtiefe und die Farbrichtung.

Es gibt zwei Arten von Farbstoffen:

- Fertigfarbstoffe (direktziehende Farbstoffe) und

- Oxidationsfarbstoffe (Farbbildner).

Die Fertigfarbstoffe zeigen ihre Farbe bereits vor der Zugabe des Oxidationsmittels. Die unterschiedlichen Fertigfarbstoffe haben verschiedene Molekülgrößen und dringen deshalb unterschiedlich tief in das Haar ein. Je kleiner die Moleküle sind, desto tiefer dringen sie in das Haar ein, die meisten Fertigfarbstoffe lagern sich allerdings in und an der Schuppenschicht an. Dort haften sie aufgrund ihrer Ladung: Die Fertigfarbstoffe sind positiv geladen und werden vom negativ geladenen Haarkeratin angezogen.

Die Oxidationsfarbstoffe sind genaugenommen noch gar keine Farbstoffe, sondern Farbbildner. Sie werden erst durch Oxidation zu Farbstoffen. Einigen wenigen Farbbildnern reicht zur langsamen Oxidation schon der Luftsauerstoff, aber für gewöhnlich gibt man noch ein Oxidationsmittel hinzu.


2.2 ) Oxidationsmittel

Als Oxidationsmittel dient Wasserstoffperoxid (H2O2 ). Es wird von haarkosmetischen Firmen unter den Namen „Entwickler“, „Developer“, „Oxidationsmittel“ oder auch einfach „Lotion“ angeboten und ist als klare Flüssigkeit oder – häufiger – als eine weißliche Emulsion erhältlich. Dabei handelt es sich nicht um reines Wasserstoffperoxid, sondern um dessen mit Säure stabilisierte Form, die zum Teil mit Pflege- und Schutzstoffen für Haut und Haar angereichert wurde. Die Stärke der Produkte wird in Prozent angegeben. Für Farbbehandlungen stehen Produkte mit 1,9 % bis 12 % zur Verfügung, die mit der Farbcreme bzw. dem Blondierpräparat gemischt werden.

Wasserstoffperoxid wird benötigt, um den Oxidationsvorgang der Farbbildner bei Farbbehandlungen im Haar zu möglichen, denn der Luftsauerstoff kann nicht in das Haar gelangen, um dort die Oxidation auszuführen und ist in der Regel auch zu schwach dazu.

Damit der Farbbrei ins Haar gelangt, wird ein Alkalisierungsmittel benötigt.


2.3 ) Alkalisierungsmittel

Als Alkalisierungsmittel dient meistens Ammoniak. Es ist bereits in der Farbcreme bzw. im Blondierpräparat enthalten.

Das Alkalisierungsmittel quillt das Haar auf, dadurch kann der Farbbrei in das Haar eindringen. Zudem neutralisiert es die dem Oxidationsmittel zugesetzte stabilisierende Säure, wodurch der pH- Wert des Farbbreis basisch wird und die Oxidation ermöglicht wird