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Monday, November 1, 2010

Fortsetzung: Die Vielzahl der gängigen Farbbehandlungen - Direktziehende Tönungen


3) Die unterschiedlichen Produkte

3.1) Direktziehende Tönungen

Die einfachste und schnellste Möglichkeit, seine Haarfarbe zu verändern, bieten direktziehende Tönungen. Sie werden auch „Waschtönungen“, „Pflegetönungen“ oder einfach nur „Tönungen“ genannt. Bekannte Produkte sind zum Beispiel „Directions“, „Color Fresh“ von Wella und „Colorance Soft Color“ von Goldwell.

Es gibt sie in flüssiger Form, als Tönungscremes und –gels und als Schaumtönungen. Man erkennt sie daran, dass sie gebrauchsfertig sind und nicht mit einer zweiten Komponente (einem Oxidationsmittel) gemischt werden müssen. Außerdem zeigen die Produkte schon beim Auftragen eine kräftige Farbe (kräftiger als das Tönungsergebnis).

Es handelt sich bei direktziehenden Tönungen um physikalische Tönungsprodukte, da diese Produkte nur Fertigfarbstoffe und keine Oxidationsfarbstoffe enthalten.

Anwendungsgebiete:

- Intensivierung und leichte Änderung der Farbrichtung der Naturhaarfarbe,

- Stärkere Nuancierungen, z.B. mit Directions

- Abdecken weniger weißer Haare,

- Abdunkeln sowohl gefärbter als auch ungefärbter Haare um 1 bis 2 Töne,

- Auffrischen einer ausgewaschenen Haarfarbe,

- Farbkorrektur bei gefärbten Haaren, z.B. einen Gelbstich mattieren,

- Glanz geben.

Wirkung:

Da direktziehende Tönungen ohne ein Oxidationsmittel auskommen, können sie nicht tief ins Haar eindringen, sondern nur an bzw. in der Schuppenschicht wirken.

Diese wurde bei der vorherigen Wäsche aufgequollen, dadurch kann sie die Farbstoffe der Tönung besser aufnehmen.

Entscheidend ist auch die Porosität des Haares. Ein poröses Haar hat eine stärker beschädigte Schuppenschicht, dadurch können mehr Farbstoffe in bzw. knapp unter die Schuppenschicht gelangen. Zudem ist ein poröses Haar stärker negativ geladen als ein weniger poröses Haar. Die positiv geladenen Fertigfarbstoffe werden von porösem Haar somit stärker angezogen als von weniger porösem. Deshalb hält eine direktziehende Tönung auf strapazierten, porösen Haaren besser aus auf gesunden Haaren mit glatter Oberfläche.

Da sich die direktziehende Tönung in der Schuppenschicht anlagert, glättet sie die Oberfläche des Haares. Dadurch kann Licht besser reflektiert werden und die Haare glänzen stärker.

Anwendung:

Direktziehende Tönungen werden auf die gewaschenen, noch feuchten Haare aufgetragen.

Man muss darauf achten, alle Haare zu erwischen und die Tönung sollte nicht zu dünn aufgetragen werden.

Da direktziehende Tönungen sofort färben, sollte man Handschuhe tragen und Farbspritzer gleich wegwischen.

Nach der Einwirkzeit, die wenige Minuten aber auch ein paar Stunden betragen kann, spült man die Tönung mit klarem Wasser aus.

Haltbarkeit:

Die Haltbarkeit direktziehender Tönungen variiert stark.

Abhängig ist sie von der Einwirkzeit und vom Haarzustand. Eine längere Einwirkzeit und poröse Haare verlängern die Haltbarkeit.

Meistens verblasst die Farbe bereits nach 1 – 2 Haarwäschen, ein leichter Reflex kann aber gerade bei blondierten Haaren und grellen Farbtönen nahezu dauerhaft sein.

Die meisten Hersteller geben für ihre Produkte eine Haltbarkeit von 3 – 10 Haarwäschen an.

Schädigung der Haare:

Direktziehende Tönungen schädigen die Haare nicht.

Einige enthalten allerdings viel Alcohol denat., der die Haare austrocknen kann.


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